Mediziner* erwarten vielseitigere Karriereperspektiven als allgemein bekannt ist. So sind z. B. Ärzte* auch immer mehr in Positionen fernab der kurativen Medizin gefragt. Ob in der Industrie, in Forschungseinrichtungen oder in öffentlichen Ämtern – die Berufsmöglichkeiten eines Mediziners* sind heute vielseitiger denn je.
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Bereits während des Studiums legen Mediziner* wichtige Weichen für Ihren zukünftigen Karriereweg. Viele Mediziner* entscheiden sich für eine Promotion zum Dr. med. Die Promotion kann je nach Wahl des Themas einige Monate oder im Fall einer experimentellen Promotion einige Jahre dauern. Wenn der Karriereweg in Richtung Forschung gehen soll, ist eine experimentelle Doktorarbeit eine gute Basis.
Entscheidet sich der Mediziner* nach der Approbation zu einer weiteren 5- bis 6-jährigen Facharztausbildung, legt er durch die Wahl der Fachrichtung thematische Schwerpunkte für das spätere Arbeitsfeld. In dieser Zeit ist er als Assistenzarzt* unter Aufsicht eines leitenden Arztes* tätig. Ferner steht langfristig der Weg bis zum Ober- oder Chefarzt* an einem Krankenhaus oder einer Klinik offen.
brutto pro Jahr
Das Durchschnittsgehalt als Mediziner beträgt 57.242 €. Die Gehaltsspanne in diesem Berufsfeld reicht von 52.206 € bis 67.344 € .
Ärzte*, die nicht in einem Krankenhaus arbeiten möchten, haben die Möglichkeit, eine eigene Praxis zu eröffnen oder in Ärztehäusern und Gemeinschaftspraxen tätig zu sein. Im Alltag ist wie in der Klinik auch in der Arztpraxis eine hohe Einsatzbereitschaft gefragt. Notdienste und Überstunden sind nur zwei Beispiele. Wie auch bei Selbstständigen in anderen Branchen, ist das Gehalt von niedergelassenen Medizinern* schwer zu ermitteln.
Die Tätigkeit als Mediziner* in der Arbeits- und Betriebsmedizin bietet aufgrund des aktuellen Nachwuchsmangels hervorragende Karriereperspektiven. Arbeitsmediziner* beschäftigen sich mit arbeits- und umweltbedingten Gesundheitsschäden und bilden so eine Schnittstelle zwischen Arbeitsumfeld und Arbeitnehmer. Im Gegensatz zur Tätigkeit eines Arztes in einer Klinik oder einem Krankenhaus übernehmen Arbeitsmediziner* vor allem Aufgaben aus dem Bereich Gefahrenprävention. Sie überprüfen Arbeitszeiten und Abläufe, sind verantwortlich für betriebliche Gesundheitsförderung und erstellen Konzepte für die notfallmedizinische Versorgung und Erste-Hilfe-Richtlinien. Fachärzte* in der Arbeits- und Betriebsmedizin befassen sich mit Berufskrankheiten, der Wiedereingliederung von chronisch kranken Mitarbeitern* und der Beurteilung der Arbeitsfähigkeit von Arbeitnehmern.
Neben dem medizinischen Wissen sind je nach Unternehmen Kenntnisse in der Chemie, Biologie und Physik nützlich. Zudem müssen Arbeits- und Betriebsärzte* mit den gesetzlichen Rahmenbedingungen wie der gesetzlichen Unfallversicherung oder dem Arbeitssicherheitsgesetz vertraut sein. Die Ausbildung zum Arbeits- und Betriebsarzt* verläuft über die strukturierte Qualifikation zum Facharzt für Arbeitsmedizin und dauert circa 5 Jahre.
Wenn du als Mediziner* eine hohe Affinität zu Informatik-Themen hast, kannst du auch eine Karriere in der Medizininformatik anstreben. Medizininformatiker* können sowohl in der Entwicklung als auch in der Implementierung von Software, im Support und Vertrieb tätig sein. Egal ob Krankenhausinformationssystem, digitale Patientenakte oder Studiendatenbanken, spezifisch medizinische Anwendungen sind im Klinik- und Praxisalltag essenziell.
Medizininformatiker* können sowohl für die Programmierung als auch für die Projektierung der Anwendungen verantwortlich sein. Analog zum Naturwissenschaftler* als Bioinformatiker* werden bei Quereinsteigern* aus der Medizin fundierte IT-Kenntnisse auch ohne Programmiertätigkeit in jedem Fall vorausgesetzt. Dies ist notwendig, um z. B. abschätzen zu können, ob ein Projekt realisierbar ist. Die Medizininformatik-Branche ist aufstrebend, sodass sie auch für Mediziner* vielseitige Einsatzmöglichkeiten und Karriereperspektiven bietet.
Wer nicht ganz den Klinikalltag aufgeben möchte, kann auch im Klinik-Management tätig werden. Qualitätssichernde Maßnahmen sind heute keine freiwillige Selbstverpflichtung mehr, sondern gesetzlich vorgeschrieben. Für Mediziner* ergeben sich daraus interessante Karriereperspektiven im Qualitätsmanagement.
Wer im medizinischen Qualitätsmanagement tätig werden möchte, muss neben dem abgeschlossenen Medizinstudium über ausreichend Klinikerfahrung verfügen. Als Mediziner* im Qualitätsmanagement solltest du Erfahrungen im Krisenmanagement haben, mit Konflikten umgehen können sowie eine ausgeprägte Kommunikationsfähigkeit mitbringen. Neben medizinischem Fachwissen sind auch betriebswirtschaftliche Kenntnisse erforderlich, um administrative Abläufe gestalten und optimieren zu können. Eine mögliche Art der Weiterbildung wäre beispielsweise ein Aufbaustudium in Gesundheitsmanagement oder Gesundheitsökonomie.
Zu den Aufgaben gehört zum Beispiel die Implementation und Entwicklung von Qualitätsmanagement-Systemen und die Erstellung von Qualitätsberichten für die gesetzlichen Krankenkassen. Darüber hinaus ist die Qualitätssicherung in der stationären und ambulanten Versorgung Teil des Qualitätsmanagements, das so zur Verbesserung von Behandlungsabläufen und Patientenversorgung beiträgt. Dabei müssen neben Hygiene- und ISO- auch Sicherheitsstandards eingehalten werden.
Im Versicherungswesen können studierte Mediziner* und approbierte Ärzte* für Krankenversicherungen, Lebensversicherungen oder Unfallversicherungen tätig sein. Zu den typischen Aufgaben gehören hier evidenzbasierte Bewertungen medizinischer Risiken, sowie Risiko- und Leistungsprüfungen. So muss z. B. durch einen Mediziner* festgestellt werden, ob Berufsunfähigkeiten vorliegen, oder spezielle Behandlungen medizinisch notwendig sind. Zudem ist die Evaluation medizinischer und medizintechnischer Neuerungen sowie aktueller epidemiologischer Entwicklungen im Versicherungskontext Teil des Aufgabenfeldes eines Mediziners* im Versicherungswesen. Darüber hinaus, sind Ärzte* und Mediziner* als rechtliche Vertretung bei gerichtlich zu klärenden versicherungsrechtlichen Streitfragen für Versicherungen unersetzlich. Auch bei der Beratung von Kunden* ist medizinische Fachkenntnis gefragt, um die Kundenbetreuer auf die fachliche Korrespondenz mit Kunden* vorzubereiten. Schließlich sind Ärzte* und Mediziner* auch an der Entwicklung wirtschaftlicher und kundenfreundlicher Versicherungslösungen beteiligt. Hierfür arbeiten sie mit der Produktentwicklung und der IT-Abteilung zusammen.
Staatliche Ämter und Behörden bieten eine weitere Karriere-Alternative für Ärzte*. Eine Tätigkeit im amtsärztlichen Dienst der Gesundheitsämter der Kreise, im sozialpädiatrischen oder sozialpsychiatrischen Dienst kann Vorteile gegenüber einer Krankenhaus-Karriere mit sich bringen. So fallen die Arbeitszeiten in der Regel deutlich geringer und damit familienfreundlich aus. Es gibt keinen regulären Schichtdienst, Wochenenddienst und Nachtdienst und die Arbeitszeit kann mitunter flexibel eingeteilt werden. Das Aufgabenfeld umfasst je nach fachärztlicher Ausrichtung des ärztlichen Dienstes z. B. Einschulungsuntersuchungen, Einstellungsuntersuchungen, verkehrsmedizinische Begutachtungen oder Begutachtungen zur Pflegebedürftigkeit.
Wo gibt es aktuell die meisten Mediziner Jobs?
Mediziner* sind auch in der Pharmaindustrie und verwandten Branchen wie der Medizinproduktebranche gefragt. So sind die klinische Forschung und die Arzneimittelentwicklung ohne Mediziner* undenkbar. Von präklinischen Studien im Labor bis hin zu den verschiedenen klinischen Studienphasen können Ärzte* beispielsweise als Prüfarzt* tätig werden. In der Pharmabranche gibt es aber auch über eine medizinisch-wissenschaftliche Laufbahn hinaus vielfältige Karriereoptionen für Mediziner* – vom Marketing, über die Forschung und Entwicklung bis hin zu Zulassung und Vertrieb.